Afghan Surf Championship

Hinter den Kulissen bei den ersten Afghanischen Surfmeisterschaften.

Einen Blick hinter die Kulissen der ersten afghanischen Surf-Meisterschaften werfe ich mit dem zweiten Teil meiner Fotoreportage von einer wunderbaren Zeit in Portugal, die nun leider schon wieder zu Ende ist. Vielen Dank an alle, die dabei waren und das Event zu dem gemacht haben, was es am Ende war. Ein einziges, herzliches Fest am Meer! :-) Hier geht es zu den Fotos:

Afghan Surf Championship

Cheeeeese :-)

Afghan Surf Championship

Willkommen im Team Haus.

Afghan Surf Championship

Immer mit der Ruhe.

Afghan Surf Championship

Stretch.

Afghan Surf Championship

Der tägliche Marsch zum Strand.

Afghan Surf Championship

Ericeira und seine felsige Küste ist der Austragungsort der ersten afghanischen Surf-Meisterschaften .

Afghan Surf Championship

Anfänger Surfkurs. Die meisten Teilnehmer sind noch nie auf einem Surfbrett gestanden.

Afghan Surf Championship

Trockenübung.

Afghan Surf Championship

Immer schön das Gleichgewicht halten.

Afghan Surf Championship

Auf in die Wellen!

Afghan Surf Championship

Aller Anfang ist schwer.

Afghan Surf Championship

Strandgespräche.

Afghan Surf Championship

Surf’s up!

Afghan Surf Championship

Helle Freude!

Afghan Surf Championship

Paddel, Paddel!

Afghan Surf Championship

Ein Mann, ein Bart.

Afghan Surf Championship

Wäsche trocknen.

Afghan Surf Championship

Und immer wird gelacht.

Afghan Surf Championship

Workshop: Drachenbau.

Afghan Surf Championship

WRAA – Wave Riders Association of Afghanistan.

Afghan Surf Championship

Kulturaustausch ist ein integraler Bestandteil des Events.

Afghan Surf Championship

Drachenbau gehört zum afghanischen Kulturgut.

Afghan Surf Championship

Bogenspannung.

Afghan Surf Championship

Die letzten Schritte, dann können die Drachen steigen.

Afghan Surf Championship

Flugversuche.

Afghan Surf Championship

Abgetaucht.

Afghan Surf Championship

Elektroshisha.

Afghan Surf Championship

Geschmacksrichtung Granatapfel.

Afghan Surf Championship

Couch Surfing.

Afghan Surf Championship

Yoga Einheit.

Afghan Surf Championship

Afghanen spielen Schach. Alle!

Afghan Surf Championship

“Teka” – das Skat unter den afghanischen Kartenspielen.

Afghan Surf Championship

Und selbstverständlich afghanische Musik.

Afghan Surf Championship

Percussion.

Afghan Surf Championship

Der Wochenplan.

Afghan Surf Championship

Einschmieren.

Afghan Surf Championship

Frühstücksidylle.

Afghan Surf Championship

Lichtschutzfaktor 50.

Afghan Surf Championship

Vorfreude.

Afghan Surf Championship

Gruppenfoto – Outtakes.

Afghan Surf Championship

Gone shopping.

Afghan Surf Championship

Kochkurs.

Afghan Surf Championship

Die Küchenchefs.

Afghan Surf Championship

Traditionelle afghanische Tanzrunde.

Afghan Surf Championship

DJ “WRAA”.

Afghan Surf Championship

Freudentanz.

Afghan Surf Championship

Die Sonne sinkt.

Afghan Surf Championship

Letzter Surf.

Afghan Surf Championship

Vielen Dank für die tolle Zeit! Und nächstes Jahr geht’s dann zu den Weltmeisterschaften. :-)



SURFEN ZWISCHEN GÖTTINGEN UND AFGHANISTAN

Text: Marco Schulze

Im ehemaligen portugiesischen Fischerdorf Ericeira arbeiten in diesen Tagen afghanischstämmige Surfer am Feinschliff des Wellenreitens. Die ersten Surfer sind bereits um sieben Uhr im Wasser. Dann beginnt das lange Warten auf die perfekte Welle. Die anderen stoßen gegen Mittag dazu. Im strandnahen Hostel wird währenddessen bereits das Abendbrot vorbereitet. Aus den Boxen klingt Musik aus dem Land, das viele nur durch die Kriegsberichterstattung im Fernsehen kennen. Der Garten des Hostels ist prall gefüllt. Mittendrin sitzt Afridun Amu, den hier alle nur Afri nennen. Amu kam mit fünf Jahren als Flüchtling nach Göttingen. Heute, 22 Jahre später, ist er eine Art Hoffnungsträger für viele Afghanen. Er ist das Gesicht der ersten afghanischen Surf-Meisterschaft, die an diesem Wochenende ausgetragen wird.

Freunde und Verwandte reisen mit

Der 27-Jährige hat 2012 gemeinsam mit Freunden den afghanischen Surf-Verband WRAA gegründet, mit dem Ziel einer eigenen Surf-Meisterschaft. Acht Männer und vier Frauen sind seinem Ruf nach Portugal gefolgt. Mitgebracht haben sie viele Freunde und Verwandte. Da die meisten Teilnehmer mittlerweile in Deutschland wohnen, mischt sich das Bild der Exil-Afghanen mit vielen Deutschen. Es wird Englisch, Deutsch oder Dari – eine Variante des Neupersischen – gesprochen. Die Stimmung ist sehr gelöst. Von Nervosität ist nichts zu spüren.

Afghanistan ist mehr als Krieg und Terror

Egal, mit wem man spricht, vom Siegen spricht hier niemand. Es geht den Surfern einzig und allein ums Mitmachen. Sie wollen mit der Aufmerksamkeit des Surf-Wettbewerbs ein neues Bild von Afghanistan vermitteln. “Das Ziel ist es, andere Schlagzeilen von Afghanistan zu lesen und hören als die üblichen. Und das haben wir schon jetzt erreicht. Alles was jetzt kommt, ist Sahnehäubchen”, erklärt Afridun Amu. Er hofft, dass sich die Meisterschaft etabliert und im nächsten Jahr auch Surf-Begeisterte teilnehmen, die in Afghanistan leben.

Ericeira ist einer der besten Surf-Spots der Welt

Damit der Wettkampf überhaupt stattfinden kann, hatten Amu und Co. im Frühjahr über eine Crowdfunding-Plattform nach privaten Sponsoren gesucht. Obwohl das Mindestziel von 7.000 Euro nicht ganz erreicht wurde, haben sich die Organisatoren dazu entschieden, die Meisterschaft trotzdem auszutragen. Und zwar nicht an irgendeinem Ort, sondern am besten Surfspot Portugals. Das jedenfalls behauptet Miguel Barata de Almeida, Präsident des “Ericeira Surf Club”. Ericeira gehört seiner Aussage nach zu den fünf besten Surf-Plätzen der Welt. Allein 25 Surfschulen gibt es hier. Es ist nicht das erste Mal, dass andere Länder ihre nationalen Meisterschaften in dem kleinen Ort bei Lissabon austragen. Auch die Österreicher kämpfen hier um die nationale Wellenreiterkrone, während sich die besten deutschen Surfer wiederum in Frankreich messen.

Das Medieninteresse ist groß

Um die letzten organisatorischen Fragen zu klären, ist Afridun Amu bereits seit gut einer Woche in Portugal. Immer wieder muss er deutschen und portugiesischen Medien Auskunft über das Sportereignis geben. In jedem Gespräch spürt man seine Leidenschaft für das Wellenreiten. Dabei hat den 27-Jährigen das Surf-Fieber erst vor neun Jahren gepackt. Damals war Amu gemeinsam mit Freunden aus Göttingen zum ersten Mal im Surf-Urlaub. Seitdem surft der Student regelmäßig. Mit seinem Surfbrett war er schon auf der ganzen Welt unterwegs.

Zum Wettbewerb gibt es ein großes Rahmenprogramm

Für die afghanische Surf-Meisterschaft in Ericeira steht ein Zeitfenster von drei Tagen zur Verfügung. An den anderen Tagen stehen unter anderem Drachenbauen, Dari-Sprachkurse, Yoga und Surf-Unterricht auf dem Plan. Daran dürfen auch die Gäste der Sportler teilnehmen. Obwohl täglich neue Leute zur Gruppe dazu stoßen, hat sich laut Amu in Portugal eine eigene Dynamik entwickelt. Er hofft, dass das bis zum Ende so bleibt. Hoffnung setzt der Student auch in den Wetterbericht für die kommenden Tage. Denn die Wellen könnten in Europas bestem Surf-Revier ruhig noch ein bisschen höher schlagen, findet Amu.

Mit Musik in den Schlaf

Mittlerweile ist es Mitternacht. Afridun Amu hat sich eigentlich schon ins Bett verabschiedet. Dann holt sein Cousin eine Gitarre raus. Amu kehrt keine zwei Minuten später mit mehreren Trommeln zurück, setzt sich auf den Boden und findet nach wenigen Takten den passenden Rhythmus zur Gitarre. Diejenigen, die noch wach sind, singen mit. Es ist Ausdruck afghanischer Lebensfreude, die sich hier in Ericeira auf alle überträgt.

Afghan Surf Championship

Afghan Surf Championship

Hier geht’s zu Teil I der Fotoreportage: Wettkampftag der ersten afghanischen Surf-Meisterschaften.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *