Überfüllter Hotspot | Evakuierungen aus Lampedusa
Vergangene Woche kamen insgesamt 7018 Migranten und Geflüchtete in Lampedusa an. Die meisten von ihnen waren aus Tunesien aufgebrochen, wo ihnen die aktuelle politische Situation kaum eine andere Wahl lässt, als das Land zu verlassen.
Während die EU eine neue Partnerschaft mit Tunesien unterzeichnet hat, die 105 Millionen Euro für Grenzkontrollen und andere Maßnahmen zur Verhinderung irregulärer Migration vorsieht, haben die tunesische Polizei, Militär und Nationalgarde schwere und grauenhafte Misshandlungen gegenüber Schwarzafrikanern, Geflüchteten und Asylsuchenden begangen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Ankunftszahlen in Lampedusa deutlich zugenommen haben und die Insel unter großem Druck steht und ihre Aufnahmeeinrichtungen an ihre Grenzen bringt.
Lampedusas Belastung
Der Hotspot der Insel, ursprünglich für höchstens 400 Personen ausgelegt, ist konstant überfüllt. Zuletzt wurden dort bis zu 3700 Migranten beherbergt – fast zehnmal die maximale Kapazität. Immer öfter gelingt es den Menschen, den schlechten Zuständen im überfüllten Hotspot zu entkommen und vorübergehend auf den Straßen von Lampedusa Zuflucht zu suchen, bis sie von der Polizei ergriffen und zurückgeführt werden.
Evakuierungen aus dem Hotspot von Lampedusa
Um angesichts der fortlaufenden Ankünfte, mit der aktuellen Situation umzugehen, sind groß angelegte Notfall-Evakuierungen und Überführungen vom Hotspot Lampedusas nach Sizilien fast zur Routine geworden.
Bei einer dieser Transfers konnte ich einige bizarre Szenen dokumentieren, die sich vor meinen Augen abspielten. Die Menschen wurden stundenlang der Sonne und unerträglichen Temperaturen auf dem Deck des riesigen Marine-Schiffs „Cassiopea” ausgesetzt. Die Behörden schienen mit der Situation überfordert, und verteilten Notfalldecken, um improvisierte Sonnenschutzabdeckungen zu schaffen. Diese Szene erinnerte eindringlich an die dringende Notwendigkeit einer besseren Vorbereitung, um diejenigen zu unterstützen, die Schutz suchen.
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