Wae Rebo

In Wae Rebo

Vier Stunden dauert alleine die Schüttelfahrt mit meinem in die Jahre gekommenen und nahezu lenkunfähigen Moped. Vom Hochland in Ruteng, bis ganz hinunter an die Südküste von Flores suche ich meinen Weg durch ein unsägliches Schotterpistenlabyrinth, das an Verwirrung und Schlaglöchern kaum zu übertreffen ist. Ich kann beim besten Willen nicht sagen wie, aber irgendwann komme ich tatsächlich an in Denge, dem vermutlich abgelegensten und kleinsten Fischerörtchen der Welt und dem Ausgangsort für meine Wanderung zu dem noch viel entlegeneren Bergdorf Wae Rebo.

Auf schmalen und steilen Dschungelpfaden geht es nun drei schweißtreibende Stunden hinauf an einen der entferntesten Orte, an denen ich je gewesen bin. Der erste Anblick von Wae Rebo erinnert mich spontan an Machu Picchu. Auf 1200 Metern Höhe liegt vor mir ein imposantes Bergpanorama und mittendrin auf einem Vorsprung, das kleine traditionelle Bergdörflein mit seinen einzigartigen und markanten Manggarai Häusern.

An diesem beschaulichen Flecklein Erde dominieren noch traditioneller Glaube, Rituale und Gepflogenheiten das tägliche Leben. Um das Dorf herum pflanzen die Bewohner Kaffee, Vanille und Zimt an, und verkaufen ihre Waren dann auf dem 15 Kilometer entfernt im Tal gelegenen Markt – ein sehr mühsam verdienter Lohn wie man sich unschwer vorstellen kann. Um die traditionelle Lebensweise und überlieferten Bräuche dennoch beibehalten zu können wird Wae Rebo seit einiger Zeit von der UNESCO im Rahmen eines Öko-Toursimus Projektes unterstützt, ein Umstand, der mir und den wenigen anderen Reisenden, die den weiten Weg hierher wagen ermöglicht, diesen Ort als Gast zu besuchen.

Auf diese Weise darf ich eine ganz kleine Ahnung erfahren von einer Welt, die in vielen Belangen der unseren so weit entfernt scheint wie die Erde vom Mond. Ich bin sehr froh, dass es diese Orte noch geben kann und hoffe dass den Bewohnern auch in Zukunft der Spagat gelingen wird zwischen den Entwicklungen kommender Zeiten und diesem einfachen aber so herrlich natürlichen Leben, das sie dort führen.

Wae Rebo

In leuchtendem Morgenlicht geht es los auf den langen Weg nach Wae Rebo.

Wae Rebo

Neun schweißtreibende Stunden später komme ich meinem Ziel allmählich näher.

Wae Rebo

Plötzlich liegt es vor mir: Wae Rebo, das Machu Picchu Indonesiens.

Wae Rebo

Ein herrlicher Anblick.

Wae Rebo

Es gehört zur den traditionellen Ritualen, dass jeder Gast und Neuankömmling von einem der  Stammesältesten in einer kleinen Zeremonie begrüßt wird.

Wae Rebo

Tägliches Leben.

Wae Rebo

Neugierde.

Wae Rebo

Auenland.

Wae Rebo

Kinder überall.

Wae Rebo

Kleine Freuden.

Wae Rebo

Mittendrin.

Wae Rebo

Gemeinschaft.

Wae Rebo

Der Anbau von Kaffee, Zimt und Vanille sichern das täglich Brot in Wae Rebo.

Wae Rebo

Bohnenlese.

Wae Rebo

Groß und klein…

Wae Rebo

… alle helfen mit.

Wae Rebo

Ausschau.

Wae Rebo

Ohne Nägel und alles Handarbeit: Die einzigartigen Manggarai Häuser und Ihre Dachbedeckungen

Wae Rebo

Ein Dorf, eine Familie.

Wae Rebo

Auf zur Ernte.

Wae Rebo

Wolkenhang.

Wae Rebo

Runde Sache: Der große Raum im Hausinneren ist der zentrale Platz zur Zusammenkunft für das Familienleben.

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Einbauküche.

Wae Rebo

Unterm Sternenzelt.

Wae Rebo

Ein neuer Tag bricht an.

Wae Rebo

Frisches Luft auf 1200 Metern Höhe.

Wae Rebo

Im Einklang.

Wae Rebo

Erstes Sonnenlicht.

Wae Rebo

Familienausflug.

Wae Rebo

Morgentau.

Wae Rebo

Frühsport.

Wae Rebo

Versammlung.

Wae Rebo

Kaffeemühle.

Wae Rebo

Morgenstund.

Wae Rebo

Große Planen und die kräftige Mittagssonne helfen beim Trocknen der Kaffeebohnen.

Wae Rebo

Das einfache Leben macht herzlich.

Wae Rebo

Übersicht.

Wae Rebo

Idylle.

Wae Rebo

Rückzugsort.

Wae Rebo

Geschwisterbande.

Wae Rebo

Fröhliche Gesichter.

Wae Rebo

Kindsein.

Wae Rebo

Die Älteren schauen nach dem Rechten.

Wae Rebo

Wae Rebo – wie schön, dass es solche Orte noch geben kann.

Wae Rebo

Ein letzter Blick.

Wae Rebo

Auf dem Rückweg.

Wae Rebo

Grandiose Aussicht auf die “Spiderweb Ricefields von Cancar.”

Wae Rebo

Fruchtbares Land.

Wae Rebo

Ein langer Weg, von dem sich jeder einzelne Meter gelohnt hat.

Fun Facts:

– Der erste „Tourist“ in Wae Rebo kam aus der Tschechei im Jahr 2009.
– Wae Rebo ist ca. 1080 Jahre alt! Zur Zeit lebt hier die 18. Generation.
– Die traditionellen Häuser bestehen aus 5 Ebenen. Die erste Ebene „lutur“ ist der Aufenthaltsbereich der Familie. Die „lobo“ Ebene liegt abseits und wird als Vorratsspeicher für Nahrung und Güter genutzt. In der dritten Ebene „lentaris“ werden Samen für die nächste Saat gespeichert. „Lemma rae“ dient als Nahrungsvorrat im Falle einer Dürre und die fünfte und wichtigste Ebene „hekang kode“ gilt als heiliger Ort, für Rituale und Opfergaben an die Vorahnen.
– Wae Rebo hat bei den UNESCO Asia Pacific Heritage Awards im Jahr 2012 den Top Award of Excellence gewonnen.

5 Responses to Zeitreise in eine andere Welt

  1. Lena sagt:

    Wow David….was für beeindruckende Eindrücke!
    Einfachheit hält Glück bereit…
    Das ist wirklich unbeschreiblich schön!

    Liebe Grüße
    Lena

  2. Jule sagt:

    Wunderschöne Bilder – dieser Sternenhimmel macht einen ja absolut sprachlos! Hach, da kommt Fernweh auf….

  3. Marius Schweickhardt sagt:

    Hi David!
    Eine wunderbare Geschichte mit wunderbaren Bildern…
    Wie immer so schön erleben zu dürfen.

    Viele liebe Grüße

    Dein Marius
    (aus Korsika)

    • admin sagt:

      Vielen Dank Marius! Ich denke sehr oft zurück an unserer gemeinsame und unvergessliche Weltreise vor ein paar Jahren – vor allem hier in Flores! Eines Tages musst du auch mal hierher zurückkehren. Die offenen Menschen, die fröhlichen Gesichter, die wunderbare Natur – du würdest alles davon wieder entdecken, dein Herz würde lachen.

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