Visa Run nach Singapur
Der Haken an Indonesien ist die Visaproblematik. Das Touristenvisum bei der Einreise gestattet eine Aufenthaltsdauer von 30 Tagen. Dieses ist (legalerweise) nur einmalig verlängerbar um weitere 30 Tage. Da ich aber insgesamt über drei Monate in Indonesien bin, entscheide ich mich vorerst für einen so genannten Visarun nach Singapur und werde die Verlängerung dann erst bei meinem neuen Visum durchführen.
Zunächst steht jedoch erst einmal der Abschied von meiner Mitbewohnerin Svenja an. Nach vier bewegten und intensiven Reisewochen zusammen muss sie nun leider wieder zurückfliegen nach Deutschland wo universitäre Verpflichtungen warten. Es war sehr schön in den vergangenen Wochen all die tollen Erfahrungen und Abenteuer mit jemandem teilen zu können und wir werden bestimmt noch lange an diese ereignisreiche Zeit zurückdenken. Für mich heißt es jetzt, alleine weiterreisen. Ich bin aufgeregt und sehr gespannt auf die Herausforderungen, die unterwegs auf mich warten, auf viele neue Bekanntschaften und auf das ganze große Unplanbare am Wegesrand meiner Weiterreise.
Diese beginnt in Singapur. Der Stadtstaat ist flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens. Der Kontrast zu Indonesien könnte nicht größer sein wie hier. Singapur ist eine der modernsten Städte der Welt. Eine Shopping Mall reiht sich an die andere. Hochhäuser, riesige Glasfassaden, futuristische Architektur und picobello saubere Straßen prägen das Gesicht dieser Stadt. Der Hitze und der 85%-igen Luftfeuchtigkeit begegnet man hierzulande vor allem mit air conditioning. Und das nicht zu knapp. Im Grunde wird die ganze Stadt abgekühlt und selbst in der U-Bahn wehen die Ventilatoren von „Aircon City“.
In Singapur besuche ich Wilm, einen guten Freund von zuhause und kann bei ihm ein paar Tage übernachten. Wilm lebt und arbeitet schon seit ein paar Jahren in der Stadt und bei Speis und Trank und langen Gesprächen ist unser Wiedersehen eine große Freude. Freude bringt auch die Tatsache, dass Wilm in dem Hochhaus „The Clift“ wohnt, dessen 31. Stockwerk aus einer einzigen großen Erholungslandschaft besteht. Pool, Fitnessraum, Sauna, Massagebänke – alles dabei. Ich tanke auf und die Tage in diesen geordneten Verhältnissen tun gut. Aber ich vermisse auch schon wieder das Chaos, die lachenden Gesichter, die Gerüche, das wenig sterile und so lebendige Indonesien und freue mich auf meine Rückkehr dorthin.
Fun Facts:
– In Singapur finden sich wegen seiner beschränkten Fläche Institutionen verschiedener Religionen in unmittelbarer Nähe zueinander. Hinduistische Tempel oder islamische Moscheen befinden sich genauso wie buddhistische Tempel oder Kirchen nebeneinander oder direkt einander gegenüber. Auseinandersetzungen wegen der Enge gibt es nicht. Diese friedliche Koexistenz ist das Resultat jahrelanger Anstrengung, Gleichberechtigung und Gewährleistung gegenseitigen Respekts.
– Als charakteristisch für Singapur gilt das Zusammenspiel aus konfuzianisch orientierter, staatlich-öffentlich kommunizierter Ethik, strengen Gesetzen, einem hohen Grad an Überwachung und geringer Korruption. Verfechter dieser Leitlinien sehen darin die Ursachen, dass eine wohlhabende Gesellschaft entstand, die eine der niedrigsten Kriminalitätsraten der Welt hat.
– Ein englisches Sprichwort sagt, „Singapore is a fine city“ (fine hat die Bedeutung schön, aber auch Geldstrafe)
– Vandalismus und Graffiti können Geldstrafen sowie auch Prügel mit dem Rohrstock zur Folge haben.
– Die Einfuhr von Kaugummi ist verboten, ausgenommen solcher zum medizinischen Gebrauch.[15] Mittlerweile ist der Verkauf von Kaugummi zwar gestattet, jedoch weiterhin stark eingeschränkt. Der Käufer muss ein Arztrezept und seinen Personalausweis vorzeigen.
(Wikipedia: Singapur)
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